TSV Wattenbek geht die Puste aus

Die Beine wurden bei der 23:33-Niederlage bei der HSG Fockbek/Nübbel immer schwerer

Fockbek – Ließe sich eine Spielzeit in der Handball-Oberliga Frauen in einen 400-m-Lauf umrechnen, fehlten dem TSV Wattenbek nach 24 von 26 Spielen (92 Prozent) nur noch 32 Meter bis zum Ziel.

Angesichts des 23:33 bei der HSG Fockbek/Nübbel und Beinen wie Blei, ist das allerdings noch eine große Entfernung.

Acht der 14 Staffel-Teilnehmer sind schon über den Zielstrich gelaufen. Und angelehnt an den damaligen Kreml-Chef Michail Gorbatschow gilt: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“

In diesem Fall heißt das, wer die Plätze zwölf bis 14 belegt, darf im kommenden Jahr nicht mehr mitlaufen. Ob der Elfte noch dabei ist, entscheidet sich wohl erst nach Abschluss aller Spielklassen.

Der TSV Wattenbek ist – nachdem gerade der TuS Lübeck vorbeizog – nun Elfter, und dem Team von Trainer Jan Strunk geht auf der Zielgeraden spürbar die Puste aus.

Allein Annika Mordhorst scheint noch genügend Kraft zu haben. Die Rückraumspielerinerzielte sieben Tore und war im Zusammenspiel mit Kreisläuferin Steffi Beck ein ständiger Unruheherd. Mirja Schulz dagegen sucht trotz ihrer acht Tore ihre Kaltschnäuzigkeit früherer Tage und spielt einfach zu viele Fehlpässe, da sie den Ball immer gern aus dem Handgelenk weiterleiten möchte. Aber das hat sich bereits bis Fockbek herumgesprochen…

Tanja Potratz ist im dritten Einsatz nach ihrem Kreuzbandriss verständlicherweise noch nicht so weit, um Akzente zu setzen. Umso überflüssiger war deshalb nach zwei (30. und 34.) überflüssigen Zeitstrafen das zur Disqualifikation führende dritte Foul beim Stand von 24:13 (37.) in des Gegners Hälfte.

„Es tut verdammt weh, nicht helfen zu können“, sagte Lisa Jensen, verletzte Rückraumspielerin des TSV. Am 30. April wird auch sie am Kreuzband operiert.

Zwei Tage später spielen die Wattenbekerinnen erneut gegen Fockbek/Nübbel. Dann aber sollen die diesmal fehlenden Elena Ziller und auch Tina Gabriel wieder mitwirken. Zuvor geht es noch zum Drittplatzierten TSV Altenholz. Reicht die Puste für einen Endspurt?

[Quelle: Holsteinischer Courier v. 21.04.2009]