Olympia unterlag Kiel 19:24: „Das war Andrea Petersen gegen den Rest der Welt“

Handball-Regionalliga: Olympia unterlag Kiel 19:24 – MTSV-Torjägerin mit acht Treffern

Neumünster (ör) Es bleibt dabei: Der MTSV Olympia Neumünster kann gegen die HSG Holstein Kiel/Kronshagen in der Handball-Regionalliga Frauen einfach nicht gewinnen. Am Sonnabend gab es den sechsten Vergleich. Zum sechsten Mal hieß der Sieger HSG.

Das 19:24 (10:10) hat Mannschaft, Trainer und Zuschauer in der KSV-Halle jedoch einige Rätsel aufgegeben. So scheint es nahezu unverständlich, dass die Neumünsteranerinnen nach guten Leistungen in der Fremde vor eigenem Publikum nicht in der Lage sind, ihr Potenzial abzurufen. „Das war heute Andrea Petersen gegen den Rest der Welt, und das geht nicht“, sagte Olympias erster Vorsitzender Lutz Dallmeyer. Die Linkshänderin leistete sich bei ihren neun Wurfversuchen nur einen einzigen Fehlwurf.
Dafür blieben die Mitspielerinnen Kathrin Dencker, Kerstin Felkel, Angela Schneider und auch Agnieszka Szpila blass.

Egal in welcher Formation Olympia-Neumünster-Trainer Volker Paul seinen Rückraum zusammenstellte, es entwickelte sich kein Spiel. Vor allem die Vorstellung Szpilas grenzte nicht nur an Arbeitsverweigerung, es war Arbeitsverweigerung. Erschwerend kam hinzu, dass Olympia sich in der ersten Halbzeit von der Kielerin Katrin Maukel das Spiel diktieren ließ. Als Trainer Paul nach dem Seitenwechsel die Abwehr umstellte, Maukel offensiv bewachen ließ, fasste sich immer wieder Ann-Christin Thoma ein Herz und spazierte durch die Neumünsteraner Abwehr.

„Ich erwarte von den Abwehrspielerinnen, dass sie bei entsprechenden Hinweisen ihre Gegnerinnen unter Kontrolle bringen“, sagt Paul. Weil das nicht gelang, entwickelte sich in der Defensive und auch in der Offensive ein Flächenbrand, der nicht mehr zu löschen war.

Nach einer noch recht abwechslungsreichen ersten Halbzeit, in der Olympia sich durch unnötige Fehlpässe selbst um den Vorsprung brachte, lief in den ersten Minuten nach der Pause kaum noch etwas zusammen. Binnen sechs Minuten warfen die Kieler Krabben einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus.

„Wir standen hinten eben sehr sicher“, freute sich Gäste-Coach Jan Strunk. Erst in der Schlussviertelstunde kamen die Neumünsteranerinnen noch einmal heran und zeigten, dass sie auch besser spielen können. Plötzlich reduzierten sich die technischen Fehler, so dass beim 19:23 vier Minuten vor dem Ende Hoffnung auf eine Punkteteilung bestand. Diese wurde dann wieder jäh im Keim erstickt.

Olympia NMS: Albrecht, Rathje; Löbau (1), Schnoor, Reinert, Petersen (8), Felkel (3), Dencker (4/davon 2 Siebenmeter), Schneider (1), Szpila (2/1), Scheibenpflug, Wildner.

Hol/Kro: Meyer, Dressler; Carlsson (2), Maukel (8/davon 4 Siebenmeter), Hansen (1), Ziegler (3), Thoma (7), Köhn (3/1), Schulz, Metz, Mordhorst.

Spielfilm: 2:2 (6.), 5:3 (15.), 7:5 (20.), 8:10 (29.) – 10:15 (36.), 12:18 (44.), 15:23 (52.);
Siebenmeter: 4/3 : 6/5;
Zeitstrafen: 10:6 Minuten;
Schiedsrichter: Simmke/Timm (Münsterdorf/Flensburg);
Zuschauer: 152.

[Quelle: KN Holsteiner Zeitung v. 14.04.2003]