Abschiedsgala für Lene Ege

Handball-Regionalliga Frauen: 24:21 für HSG

Das Abschiedsspiel für Lene Ege wurde zu einer Gala der Ausnahmespielerin. In ihrem letzten Punktspiel im Trikot der HSG Holstein Kiel/Kronshagen zog die Norwegerin alle Register. Mit 24:21 (13:11) gewannen die Kieler Krabben das Heimspiel gegen den MTSV Olympia Neumünster in der Handball-Regionalliga Frauen.

Wie schnell die Krabben in Zukunft im Trüben fischen werden, zeigte sich bereits in der Anfangsphase, als HSG-Trainer Jan Strunk ohne Ege begann. Mit einer gut funktionierenden Abwehr sowie einer starken Marion Albrecht zwischen den Pfosten gelang den Gästen aus Neumünster zeitweise eine Vier-Tore-Führung.

Nun durfte Ege endlich nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Angriff ran. Binnen zehn Minuten zogen die Kielerinnen gleich. Die Spielgestalterin traf mit Schlagwürfen ins Netz beziehungsweise setzte durch ihr druckvolles Positionsspiel ihre Mitspielerinnen so in Szene, dass diese keine Mühe hatten zu vollenden.

Aber Olympia hatte ebenfalls eine effektive Mittelspielerin: Angela Schneider spielte gegen die nicht zimperlichen Gastgeberinnen wie in alten Tagen, nutzte die sich bietenden Freiräume zu rasanten Kreisdurchbrüchen. Folglich blieb die Partie – obwohl Olympia erneut ohne Kathrin Dencker antrat und bereits nach 20 Minuten auf Top-Torjägerin Andrea Petersen (Wadenprobleme) verzichten musste – bis in die Schlussphase ausgeglichen.

Kerstin Felkel und Schneider setzten im Rückraum die Akzente; nur von Agnieszka Szpila hatte sich Olympia-Trainer Volker Paul mehr versprochen. „Gegen diese offene Deckung muss sie einfach mehr bringen“, so Paul. In bestechender Form ist derzeit Katja Löbau. Die Außenangreiferin ist nicht nur im Gegenstoß sicher, sondern setzt auch im Individualverhalten Akzente.

Die Entscheidung vor dem in der zweiten Halbzeit auf fast 200 Zuschauer angewachsenen Publikum nahte, als Olympias Janina Wildner knapp drei Minuten vor dem Ende eine Zeitstrafe bekam. Holsteins Diana Köhn verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 23:21 gegen die glänzend aufgelegte Tanja Rathje.

Um noch zum Remis zu kommen, erhöhte Olympia das Risiko, die Kielerinnen trafen zum Endstand. „Holstein hat heute die Big Points gemacht, für uns war insgesamt mehr drin, aber mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich nicht unzufrieden“, hieß es im Statement von Olympia Trainer Volker Paul.

[Quelle: KN Holsteiner Zeitung v. 02.12.2002]