Trainer Schwalb: Meistermacher und Motivator

Sechs Jahre hat Trainer Martin Schwalb auf den Moment gewartet, dass er die Meisterschale der Handball-Bundesliga über den Kopf strecken darf. Was ihm als Spieler dreimal geglückt war, hatte er als Coach des HSV Hamburg stets vorausgesagt. Den Ungeduldigen, wie seinem Präsidenten Andreas Rudolph, musste er dabei aber permanent ins Gewissen reden: „Wir brauchen Geduld.“ 2011 hat sich die Arbeit des 48-Jährigen ausgezahlt.

Als Torjäger par excellence, der in seiner Spielerkarriere 2.272 Treffer erzielte und damit noch heute zu den Top-Werfern der Bundesliga zählt, hat beharrlich ein Team internationaler Güte geformt. Seine Profis schätzen seinen Sachverstand und seine Motivationsqualitäten. Er schaffe es, Emotionen zu wecken.

Während einer Partie muss man um den Handballlehrer fürchten. Da springt er wie ein HB-Männchen an der Seitenlinie umher, schmeißt die Fäuste durch die Luft und dreht manch eigenwillige Pirouetten. Ehefrau Gabi kann das nicht mit ansehen: „Da habe ich Angst um seine Gesundheit.“

Läuft es nicht im Team, wird Schwalb auch schon mal laut. Seinen Führungsstil bezeichnete er einst als „Demokratur“, einer Mischung aus Demokratie und Diktatur. Heute sagt er stolz: „Der ganze HSV funktioniert. Es passt alles.“ Dazu zählt auch, dass er vom Trainerstuhl auf den Geschäftsführerposten wechselt.

[Quelle: handball-world.com]