HSG Holstein verzichtet auf Zweitliga-Aufstieg

Handball-Regionalligist HSG Holstein Kiel/Kronshagen hat es versäumt, eine große sportliche Chance beim Schopfe zu packen, um nach dreijähriger Abstinenz wieder in die Zweite Bundesliga Gruppe Nord der Frauen zurückzukehren.

Nachdem die SG Harburg als Regionalliga-Meister keine Lizenz für die Zweite Liga beim Deutschen Handball Bund beantragt hatte, wurde ein entsprechender Antrag der SG Rosengarten – unter diesem Vereinsnamen startet die Spielgemeinschaft in der kommenden Saison – vom Frauen-Ligaausschuss einstimmig als unzulässig verworfen.

„Natürlich sind wir nicht erfreut, dass der Meister sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen kann, aber die SG Rosengarten hat nie in der Regionalliga gespielt“, begründete der Lizenzausschussvorsitzende, Harald Wallbaum.

Folgerichtig hätte die HSG Holstein als Vizemeister von dieser Situation profitieren können. Aber es lag bis Mitte April kein finanzielles Konzept für den Fall der Fälle vor.

Als die Anfrage des DHB und die Probleme der SG Harburg publik wurden, schaltete sich zwar der Vorstand von Holstein Kiel in die Planungen ein, konnte aber innerhalb von 72 Stunden keine Wunder bewirken.

„Wir hätten immerhin die persönliche Zusage des Vorstandes für die erforderliche Bürgschaft sowie weitere Sponsorengelder, die den Gesamtverein nicht belasten, zugesichert“, erklärte der erste Vorsitzende, Sven Jacob.

Dass das finanzielle und sportliche Abenteuer trotzdem vorzeitig scheiterte, lag letztlich am zaudernden Vorstand der HSG sowie den Vorbehalten des Fördervereins:

„Das Risiko war einfach zu groß und die Kosten in der Kürze der Zeit kaum kalkulierbar. In Zukunft wollen wir uns früher kümmern, um Mittel und Wege zu finden“, sagte Klaus Rohde als HSG-Vorsitzender.

Der Trainer der Krabben, Jan Strunk, meinte: „Das war eine sehr gute Gelegenheit. Wir hätten die sportliche Herausforderung angenommen.“

Da auch der Tabellendritte SG Kisdorf/Leezen verzichtet hat, kommt nun Fortuna Neubrandenburg zu Zweitliga-Ehren.

Immerhin eine Kielerin genießt zukünftig sportliche Professionalität. Die norwegische Regisseurin Lene Ege ist sich über einen Wechsel zum Bundesligisten Buxtehude einig. [rok]

[Quelle: Kieler Nachrichten v. 13.05.2002]